Die Klassengemeinschaft
Wenn man als Vertretungslehrer den Raum einer unbekannten Klasse betritt, nimmt man unmittelbar eine Atmosphäre wahr, die einem weissagt, ob dies eine leichte oder eher nervenaufreibende Vertretungsstunde wird.
Das liegt meistens nicht daran, ob Aufgaben bereitliegen, oder ob es Schüler mit besonderem Förderbedarf gibt, oder ob es eine leistungsstarke oder leistungsschwache Klasse ist. Sondern daran, ob es eine „nette” Klasse ist. In einer „netten” Lerngruppe gehen die Mitglieder respektvoll miteinander um, kommunizieren angemessen, bewegen sich rücksichtsvoll im Raum, wissen einander einzuschätzen und zu nehmen.
Eine gute Klassengemeinschaft eben.
Glück, wer sich Klassenlehrer einer solchen Klasse nennen darf. Tatsächlich Glück bei der Klassenzusammensetzung gehabt, oder vielleicht doch das Produkt strukturierter Arbeit am Aufbau einer guten Lerngemeinschaft?
In großen Systemen haben viele Faktoren Einfluss auf die Interaktion meiner Schüler. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen kann man durch teambildende Maßnahmen und den systematischen Aufbau von Sozialkompetenzen eine gemeinschaftliche Lernathmosphäre fördern.
Ich habe versucht, einen Förderplan für eine neue 5. Klasse zu erstellen. Auch wenn aus zeitlichen oder persönlichen Gründen sicherlich nicht alle Maßnahmen durchgeführt werden können, so regt er vielleicht dazu an, Elemente in einen selbst erstellten Plan zu übernehmen, der die eigenen Bedürfnisse und die der Klasse berücksichtigt.